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Betrifft: Revolution im globalen Irrenhaus

Die Tatsache, daß man im Kopf redet, bedeutet nicht, daß man denkt, sondern bloß, daß man redet. Nur wer mit sich selbst redet, kann sich selbst belügen. Glaube nicht alles, was Du denkst.

Laut Wikipedia versteht man unter kontrolliertem Denken alle Vorgänge, die aus einer aktiven inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen eine Erkenntnis zu formen versuchen. Das geschieht in der Regel in Form einer inneren diskursiven Rede, in der das Für und Wider durch stummes Verbalisieren von Bewusstseinsinhalten dialogisch erörtert wird. Das wird besonders deutlich, wenn man zum Vergleich den Wikipedia-Artikel über Intuition betrachtet:

Die Intuition ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen.

Kontrolliertes Denken durch den diskursiven Gebrauch des Verstandes steht damit im direkten Gegensatz zu der unwillkürlichen und unkontrollierten Tätigkeit des menschlichen Gehirns, der Intuition. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird unter Denken jede aktive, willentliche innere Beschäftigung verstanden. Ich möchte hier eine Lanze für die Intuition und gegen das kontrollierte Denken brechen.

Auch wenn Sie mit der Aussage, die ich in diesem Artikel treffe, nicht mit mir einer Meinung sind, möchte ich Sie darum bitten, mit dem kontrollierten Denken einfach einmal für eine Weile aufzuhören. Besorgen Sie sich eine Tasse Tee und setzen Sie sich gemütlich hin. Gönnen Sie sich für ein paar Minuten Pause von der harten Arbeit des Denkens, und lassen Sie die diskursive Rede Ihres Verstandes für eine Weile verstummen, wenn Sie das können. Ich weiß, daß das möglicherweise schwer zu erreichen ist.

Wie weit geht Ihre Kontrolle über das kontrollierte Denken, wenn Sie das kontrollierte Denken gar nicht stoppen können, wenn Sie einmal das Bedürfnis dazu haben? Haben Sie die Kontrolle über die Prozesse des kontrollierten Denkens - oder werden Sie durch diese Prozesse kontrolliert? Sprechen Sie durch Ihre innere Stimme, oder spricht Ihre innere Stimme durch Sie hindurch?

Vielleicht kann Ihnen dieser Artikel dabei helfen, die Kontrolle wieder zu erlangen. Ein kleiner Hinweis kann Ihnen möglicherweise dabei helfen: Wenn Sie nicht den Drang empfinden würden, sich selbst Dinge zu sagen, würden Sie sich nicht ständig reden hören.

Auch wenn bei dem inneren Dialog mit dem sogenannten "Verstand" Positionen und Gegenpositionen zur Sprache kommen, handelt es sich im Grunde um nichts anderes als um ein intimes Selbstgespräch. Kommunikationstechnisch betrachtet ist ein Selbstgespräch jedoch sinnlos, denn so lange keine Persönlichkeitsspaltung vorliegt, sind Informationsquelle und Informationssenke identisch.

Persönlichkeitsspaltung zum Zwecke des Erkenntnisgewinns?

Beim Erlernen der Sprache ist der Menschheit ein Unfall passiert, dessen Vorgang immer noch andauert. Der Beginn der Katastrophe liegt mit großer Wahrscheinlichkeit schon mehrere zehntausend Jahre zurück. Die Idee des Informations- und Erkenntnisgewinns durch diskursive Selbstgespräche im Kopf ist ein bizarres Konzept des Denkens, das zu schwerwiegenden Verwirrungszuständen führt. In Zeiten von existenziellen Nöten vermehren sich diese Stimmen, die dann auch noch alle durcheinander reden...

Erkennen die Sprecher sich selbst nicht mehr als die Urheber der Stimmen, der Positionen und Gegenpositionen, dann können sie sich von den Stimmen verfolgt fühlen, denn sie begleiten die "Denker durch den diskursiven Verstand" überall hin. Und sie werden auch nicht leiser, wenn sie sich die Ohren zuhalten. Suchen derartig verwirrte Personen dann ärztliche Hilfe auf, folgert das ärztliche Personal schnell mangels besseren Wissens auf sogenannte "Stimmhalluzinationen". Die Nervenheilanstalten dieses Planeten sind angefüllt mit Menschen, die krampfhaft in sich selbst hineinlauschen.

Der vermeintliche Weg zu Erkenntnissen und Wahrheit durch das geheime Gespräch mit dem sogenannten Verstand ist eine fixe Idee, von der bis heute praktisch jeder und jede besessen ist.

Seit die Menschen diesem naiven Konzept von Denken nachgehen, belügen sie sich aus einer Mischung aus Dummheit und Neugier selbst und machen sich in ihrem Wahn gegenseitig unglücklich.

Darf es die rote oder die blaue Pille sein?

Wollen Sie die Wirklichkeit akzeptieren wie sie ist, oder wollen Sie weiter dem Herdentrieb folgen und zur großen globalen Gesellschaft der Patienten dieses Irrenhauses gehören?

Wenn es die rote Pille ist, leiten Sie bitte diese Botschaft weiter. Sie enthält einen Aspekt der Wahrheit, der bei vielen Menschen unangenehme Reaktionen hervorruft, und erstmal die Stimmen in ihrem Kopf lauter werden lässt. Die bekannten Muster der Verdrängung werden deshalb auch hier greifen. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Botschaft viral verbreitet, gering. Umso wichtiger ist jeder einzelne Beitrag. Ihr Beitrag. Bitte helfen Sie bei der Verbreitung mit!

Denke nicht, daß Ich scherze oder bildlich rede, wenn Ich die am Höheren hängenden Menschen, und weil die ungeheure Mehrzahl hierher gehört, fast die ganze Menschenwelt für veritable Narren, Narren im Tollhause ansehe. Was nennt man denn eine „fixe Idee“? Eine Idee, die den Menschen sich unterworfen hat. Erkennt Ihr an einer solchen fixen Idee, daß sie eine Narrheit sei, so sperrt Ihr den Sklaven derselben in eine Irrenanstalt. [...] „Du sollst Deinen Bruder keinen Narren schelten, sonst usw.“ Ich aber fürchte den Fluch nicht und sage: meine Brüder sind Erznarren.

Max Stirner: "Der Einzige und sein Eigentum"


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